Stadtentwicklung
Stadtentwicklung – integriert und kooperativStädte stehen vor vielfältigen und komplexen Herausforderungen. Um diese zu bewältigen, ist eine integrierte und kooperative Stadtentwicklung nötig. Kirche kann dazu beitragen.
Noch keine 20 Jahre ist es her, dass der Diskurs um die Zukunft der Städte in Deutschland geprägt war von Fragen der Schrumpfung, Abwanderung in den sogenannten „Speckgürtel“ und soziale Problemlagen auch in den innenstadtnahen Quartieren. Heute stehen dagegen die Herausforderungen eines starken Wachstums, vor allem in den Großstadtregionen, im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion: steigende Preise, Wohnungsmangel, Gentrifizierung, Umweltbelastungen, fehlende Kindertagesstätten und Schulen oder Verschwinden von Freiräumen.
Städtische Herausforderungen haben immer auch mit komplexen Problemen und Zielkonflikten zu tun. Durch eine integrierte und kooperative Stadtentwicklung versuchen viele Städte, fachübergreifend und gemeinsam mit zahlreichen Akteuren Lösungen dafür zu entwickeln. Die neue „Leipzig Charta“ für eine nachhaltige europäische Stadt, die von zuständigen Minister*innen der Europäischen Union im Dezember 2020 beschlossen wurde, bietet dafür eine fachliche Orientierung und benennt die Gemeinwohlorientierung als zentrales Gestaltungsprinzip.
Und was hat Kirche damit zu tun? Kirche ist nicht nur als Grundstückeigentümer, sondern auch als Vertreter der Zivilgesellschaft ein Akteur von Stadtentwicklung. Sie kann sich als Mahner, Mittler oder Motor in die stadtgesellschaftlichen Prozesse einbringen. Dabei ist sowohl ihr diakonischer als auch ihr missionarischer Auftrag handlungsleitend.
Das ZGV begleitet Stadtentwicklungsprozesse kritisch und unterstützt Kirchgemeinden und Dekanate, die die Entwicklung ihrer Städte mitgestalten wollen, in vielfältiger Weise. Der „urbane Blick“ wird dabei auch in die Nachhaltigkeitsaktivitäten aller Referate des ZGV eingebracht.