18 christliche „Welt-Veränderer“ starten nach 1-jähriger Ausbildung Nachhaltigkeitsprojekte vor Ort
Nachhaltigkeit, Transformation und Umkehr in christlichen Gemeinschaften konkret und im Kleinen anstoßen! Das war das Ziel des einjährigen Ausbildungsprogramms für 18 christliche Multiplikator/innen, das jetzt an der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt e. V. in Wittenberg feierlich abgeschlossen wurde. Dies ist gleichzeitig der Startschuss für alle Projekte, die im Rahmen der Ausbildung entwickelt wurden. Das ist zum Beispiel das Communitäts-Projekt „Meuterei und Zuflucht“ von Anne Veit aus Leipzig, „Lichterloh – ein Nachhaltigkeits-Schnupperkurs in 40 Tagen“ von Simon Schu aus Minden oder die „Online-Pusteblume“ von Verena Mittelbach aus Bremen. Alle Projektideen und ihre Entwicklung können verfolgt werden auf der Projektwebseite vom Ökumenischen Prozess "Umkehr zum Leben, den Wandel gestalten"Besonderheit des Programms
Das Alleinstellungsmerkmal dieser „Multiplikator/innen-Ausbildung“ bestand darin, dass die Teilnehmer/innen ihre eigene Veränderungsidee einbringen und daraus innerhalb eines Jahres ein umsetzungsfähiges Konzept entwickeln konnten. „Wir haben ein Jahr intensiv und an verschiedenen Ausbildungsorten bundesweit mit den Teilnehmenden zusammengearbeitet. Die Ansätze reichen von der Idee einer Ordensgründung, über Jugendarbeitsprojekte bis hin zu Laudato Si‘ Reflexionsgruppen. Wir als ökumenischer Prozess sind gespannt auf die Umsetzung über die Ausbildung hinaus“, so Ausbildungsleiterin Dr. Sarah Köhler.Träger des Programms
Organisation und Verantwortung für das Programm liegen beim Ökumenischen Prozess "Umkehr zum Leben - den Wandel gestalten" (ÖP). Dieser wird von 31 Landeskirchen, Bistümern, kirchlichen Werken, Diensten und Organisationen getragen und an der Ev. Akademie in Wittenberg koordiniert.Besondere Verantwortung der Kirchen für sozial-ökologischen Wandel „Die Kirchen mit all ihren Institutionen haben eine besondere Verantwortung den sozial-ökologischen Wandel voranzubringen“ begründet Debora D’Ambruoso vom Bischöflichen Hilfswerk MISEREOR – eine der beiden Sprecherinnen des ÖP – die Hintergründe des Programms. „Ob als Arbeitgeber, Bildungsträger, Einkäufer oder Immobilienbesitzer, die Kirchen haben vielfältige Möglichkeiten durch ihre verantwortungsvolle Haltung, in allen Bereiche Maßstäbe für den sozial-ökologischen Wandel zu setzen. Dies muss jetzt konsequent gelebt werden. Die neuen Multiplikator/innen können ihren Teil dazu beitragen.“ Erklärtes Ziel aller Teilnehmenden ist es, nach Abschluss des Programms transformative Prozesse in ihrem christlichen Umfeld anzustoßen (Initiativen, Gemeinschaften, Gemeinden, Gremien, Organisationen). „Ziel ist es, zu einem Lebensstil umzukehren, der global gerecht und für die ganze Schöpfung zukunftsfähig ist“, betont Christine Gühne (Brot für die Welt), ebenfalls Sprecherin des ÖP. Dabei reiche Wissen allein jedoch nicht aus, so Gühne weiter. „Wir müssen die eine große Frage beantworten: Wie finden wir hinein in eine Haltung des ‚Genug‘. Wie können wir unsere eigene Identität anders als in den Kategorien von immer höher-schneller-weiter beschreiben? Welcher Geist kann uns anleiten, um zum Frieden, zur Zufriedenheit zu finden: um uns auszusöhnen mit Grenzen - mit unseren persönlichen Grenzen genauso wie mit den planetaren Grenzen unseres Erdsystems“.