1700 Jahre arbeitsfreier Sonntag: Eine herausragende rechtliche und kulturelle Tradition
Die Allianz für den freien Sonntag in Rheinland-Pfalz feiert am internationalen Tag des freien Sonntags am 3. März eine herausragende rechtliche und kulturelle Tradition, die seit 1700 Jahren allen Menschen zugute kommt: den arbeitsfreien Sonntag.Am 3. März 321 erließ der römische Kaiser Konstantin ein Edikt mit der Vorgabe, „alle Richter, Stadtleute und Gewerbetreibenden sollen am verehrungswürdigen Tag der Sonne ruhen.“
Vielfalt der Sonntagskultur
Das Edikt verpflichtete damals niemanden darauf, diesen Tag in einer bestimmten Weise zu verbringen, sondern eröffnete Freiräume für gesellschaftliche Vielfalt und ganz unterschiedliche Formen des menschlichen Miteinanders. Genau aus diesem Grund ist der arbeitsfreie Sonntag eine kulturelle Errungenschaft, die aus Sicht der Allianz für den freien Sonntag auch in unseren Tagen höchst aktuell ist.„Gerade die Einschränkungen der Coronapandemie haben uns vor Augen geführt, wie unersetzbar der freie und unbeschwerte Austausch der Menschen untereinander ist, der speziell durch den freien Sonntag ermöglicht wird, so Manfred Thesing, Sprecher der Allianz für den freien Sonntag in Rheinland-Pfalz und Vorsitzender der Katholikenräte in Rheinland-Pfalz.
Wesentliches Element der sozialen Marktwirtschaft
Was vor 1700 Jahren zur Humanisierung der Gesellschaft beigetragen hat, ist auch heute ein Gut, auf das ein moderner Sozialstaat nach Auffassung der Allianz für den freien Sonntag nicht verzichten kann. Monika DiSilvestre, Ver.di Landesfachbereich Handel, erklärt für die Sonntagsallianz, dass die zuverlässige und rechtlich klar geregelte Sicherung des arbeitsfreien Sonntags ein wesentliches Element der sozialen Marktwirtschaft ist, das zur Stabilität unserer Gesellschaft unschätzbare Dienste leistet. „Wer meint, auf dieses Grundelement des Sozialstaats verzichten zu können, setzt diesen selbst aufs Spiel“, so DiSilvestre in Mainz.Eine Tradition der Freiheit
Auch für die Evangelische Kirche ist der arbeitsfreie Sonntag eine Tradition der Freiheit, die weit über die Ermöglichung des Gottesdienstbesuches hinausreicht. „Mit anderen Menschen unbeschwert das Leben feiern, sich am Schönen zu erfreuen und gemeinsam die anstrengenden Seiten des Lebens zu bedenken, das geschieht am Sonntag im Gottesdienst, aber eben auch im geselligen Miteinander in der Familie oder im Freundeskreis, und auch in der Ruhe, mal ungestört für sich alleine sein zu können“, so Ralf Stroh, Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in Mainz.Livestream der Jubiläumsveranstaltung
Aus Anlass des Jubiläums 1700 Jahre arbeitsfreier Sonntag weist die Allianz für den freien Sonntag auf die zentrale Jubiläumsveranstaltung der Allianz für den freien Sonntag in Berlin hin, die am 3. März von 11-13 Uhr per Livestream auf der Homepage der Bundesallianz für den freien Sonntag verfolgt werden kann. Hauptredner ist der Journalist Heribert Prantl, Süddeutsche Zeitung. Die Aufnahme der Veranstaltung kann aber auch später auf der Homepage abgerufen werden:Hintergrund
Die Allianz für den freien Sonntag in Rheinland-Pfalz ist eine landesweite kirchliche undgewerkschaftliche Initiative für die Einhaltung des Sonn- und Feiertagsschutzes und die Begrenzung der
Ladenöffnungszeiten in Rheinland- Pfalz. Info: www.sonntagsallianz-rlp.de.
Trägerorganisationen sind
- Evangelische Kirche der Pfalz (Prot. Landeskirche) vertreten durch die Ev. Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft, Kaiserslautern
- Evangelische Kirche im Rheinland (EKiR), vertreten durch den Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt
- Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), vertreten durch das Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung, Mainz
- Katholikenräte in Rheinland-Pfalz
- Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) mit den Diözesanverbänden Limburg, Mainz, Speyer, Trier
- Referat Berufs- u. Arbeitswelt im Bistum Mainz
- Referat Seelsorge in der Arbeitswelt, Bistum Speyer
- Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Ver.di) Rheinland-Pfalz, Landesfachbereich Handel