Wachstum
Mit den „Grenzen des Wachstums“ rückte der Club of Rome schon 1972 die Vereinbarkeit von starkem Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum mit den sogenannten planetaren Grenzen in den Fokus. Heute, 50 Jahre später, ist die Debatte aktueller denn je und dringt zunehmend aus einer Nischenstellung in den breiten Diskurs.
Wirtschaftswachstum hat in den letzten Jahrzehnten zweifellos viel Gutes bewirkt: Viele Nationen profitierten von steigendem Wohlstand, ausgebautem Sozialstaat und zunehmender Gesundheitsversorgung. Der Alphabetisierungs- und Bildungsgrad nahm flächendeckend zu, und weltweit verringerte sich der Anteil der Menschen, die in absoluter Armut leben. Höheres Wirtschaftswachstum geht im bestehenden System mit höheren Steuereinnahmen einher, und so ist die Wachstumsrate des Bruttoinlandsproduktes eine der Zielgrößen schlechthin der Politik geworden.
Doch massive globale Ungleichgewichte, Verteilungskämpfe, Rohstoffknappheit, und starke Belastungen von Umwelt, Natur und Klima lassen an dem Konzept von Wachstum zweifeln. Es mehren sich Rufe nach mehr qualitativem statt quantitativem Wachstum, nach neuen und anderen Wirtschaftsformen, und nach einer Abkehr von der dominierenden Kennzahl BIP-Wachstum. Und nach einem „Genug“ – also Suffizienz als Ergänzung zu Effizienz.
Im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung beteiligen wir uns aktiv in unterschiedlichen Formaten und Netzwerken an der Debatte zu Wachstum und Postwachstum. Dabei verstehen wir den Prozess als eine Suchbewegung.