Ökumenischer Schöpfungstag in Hofheim regt zum Nachdenken an
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Hessen-Rheinhessen hat gestern (11. September) den zentralen ökumenischen Tag der Schöpfung im Evangelischen Kinder- und Familienhaus Langenhain gefeiert.
Dazu waren alle Interessierten eingeladen – besonders Familien kamen bei vielen verschiedenen Aktionsangeboten auf ihre Kosten. Unter dem Motto „Verletzte Erde – gemeinsam handeln und heilen“ stand der Schutz der Erde im Mittelpunkt.
An zahlreichen Mitmach-Stationen konnten Kinder zum Beispiel mit Naturmaterialien basteln, frischen Apfelsaft pressen oder Eis-Berge schmelzen lassen. Diverse Informationsstände zum Thema Nachhaltigkeit sowie Kulinarisches vom Bio-Buffet rundeten das Programm ab. Für die musikalische Gestaltung sorgte die Band „Sonnenkind“ aus Langenhain.
Offiziell eröffnet wurde die Veranstaltung durch Dekan Dr. Martin Fedler-Raupp, Irmi Rieker, Leiterin der Kinder- und Familienhauses Langenhain, Brigitte Görgen-Grether, Ökumenebeauftragte des Bistum Limburg, Axel Fink, Kreisbeigeordneter (MTK) sowie Bernhard Köppler, Sozialdezernent der Stadt Hofheim.
Unter der Überschrift „‘Jetzt erzähle ich selber‘…– sagt die Erde“ wurde ein ökumenischer Schöpfungsgottesdienst für alle Generationen mit Dr. Volker Jung, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, und Barbara Reutelsterz, zuständig für Schöpfungsverantwortung im Bistum Limburg, gefeiert.
Barbara Reutelsterz wies bei ihrem Predigt-Impuls auf die Verantwortung der Menschen für die Verletzungen der Erde hin. Trauer und Mitgefühl alleine helfe nicht weiter. Als Teil der Schöpfung seien wir unserer Verantwortung für die ganze Fülle der Schöpfung nicht nachgekommen. „Es gibt viele Dinge, die wir tun können, um der Erde zu helfen. Es liegt an uns, unser Umfeld und unsere Zukunft zu gestalten. Wir haben es in der Hand!“, so Reutelsterz weiter. Was wir tun könnten, um die Erde zu heilen, hätten wir bei der Veranstaltung bereits erfahren: etwa weniger Müll und Abgase zu produzieren und keine Energie zu verschwenden. Es gehöre aber auch dazu, mehr Verantwortung für unsere Mitmenschen und die Lebewesen auf dieser Erde zu übernehmen und ihren Lebensraum zu schützen. Und das auch für künftige Generationen.
„Auf dieser Erde sind auch viele Menschen verletzt. Sie sind verletzt, weil sie durch die Klimaveränderung nicht mehr da leben können, wo sie vorher waren. Sie sind verletzt durch Gewalt, die sie einander antun“, ergänzte Dr. Volker Jung in seinem Predigt-Impuls. Er erinnerte an die Worte aus der Bergpredigt: „Glückselig sind die, die Frieden stiften; denn sie werden Kinder Gottes heißen.“ (Mt 5,9). „Daran können wir unser Denken, Fühlen und Handeln ausrichten“, so Jung weiter, „Gott will nicht, dass Menschen einander bekriegen und diese Welt zerstören. Gottes großer Gedanke über der Welt ist Frieden“. Auch wenn man manchmal den Eindruck habe, dass man als Einzelner nicht viel tun könne. Um etwas zu erreichen, brauche es natürlich die große Politik. Es brauche aber auch die vielen kleinen Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Schritte tun.
Zum Abschluss der Veranstaltung wurde anschließend gemeinsam eine Silber-Linde gepflanzt.
Die Veranstaltung bildete den Auftakt der Schöpfungszeit, die bis zum 4. Oktober schöpfungstheologische und umweltethische Fragestellungen thematisiert. Weitere Informationen gibt es unter www.schoepfungstag-hessen.de.
von Nora Hechler, Öffentlichkeitsarbeit im Ev. Dekanat Kronberg