Ökumenische Feier: Mit Gott pflanzen und bebauen
Worms, 13. September 2020. Mit einem ökumenischen Gottesdienst in Worms eröffneten der Kirchenpräsident der Ev. Kirche in Hessen und Nassau Dr. Volker Jung und der Weihbischof von Mainz Dr. Udo Markus Bentz die Schöpfungszeit, die jedes Jahr vom 1. September bis 4. Oktober gefeiert wird.In seiner Predigt über den Propheten Amos fragte Kirchenpräsident Jung danach, was wir als Menschen zur Bewahrung der Schöpfung ausrichten können. Neben dem Vertrauen auf Gott, der die Schöpfung nicht fallen lasse, sieht Jung Christinnen und Christen auch in der Verantwortung: „Wir können uns nicht zurücklehnen und sagen: Gott wird es schon machen. Nein, diese Hoffnung zeigt, dass es darum geht, sich hineinzubegeben in das, was Gott tut. Es geht darum, mit Gott zu bebauen und zu pflanzen und zu sorgen, dass alle Menschen gut leben können.“
Weihbischof Bentz vertiefte diesen Gedanken in seiner Predigt über den wahren Weinstock im Johannesevangelium. Die Liebe des Schöpfers sei der eigentliche Lebenssaft, der Rebe und Weinstock leben lässt. Sich so als Geschöpf Gottes verstehen, heißt anerkennen: Das Entscheidende im Leben kann niemand selbst machen oder „produzieren“: Gesundheit, Vertrauen, Versöhnung, Geliebt sein – das alles ist uns geschenkt und macht Tiefe und Wert des Lebens aus. Und wenn ich verinnerlicht habe, dass nichts davon selbstverständlich ist, dann höre ich auch den Ruf zur Verantwortung.
In den Fürbitten betonten Dr. Ulrich Oelschläger, Präses der Synode der EKHN, und Brigitte Görgen-Grether, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hessen und Rheinhessen, die Gaben der Dankbarkeit, Verantwortung und Weisheit.
Musikalisch wurde der Gottesdienst von Kantor Christian Schmitt und einer Gesangsgruppe des Chors der Ev. Lutherkirche Worms begleitet.