07.03.2019
Klimaschutz
Kirchen laden wieder zur Aktion Autofasten ein
Mainz. Ev. Landeskirchen, darunter die Ev. Kirche in Hessen und Nassau, sowie Katholische Bistümer in Deutschland und in Luxemburg rufen auch in der Fastenzeit 2019 dazu auf, einmal auszuprobieren, wie viel Auto wirklich nötig ist. Die Klima-Aktion Autofasten findet 2019 bereits zum 22. Mal statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können in der Zeit vom 6. März bis 20. April selbst entscheiden, wie lange sie die eigenen Mobilitätsgewohnheiten überprüfen. Die beteiligten Kirchen laden dazu ein, das Auto durch Radfahren, Busse und Bahnen zu ersetzen oder einfach zu Fuß gehen. Wenn das Auto nicht zu ersetzen ist, bieten sich als Alternativen an: spritsparend fahren, Elektromobile ausprobieren, Fahrgemeinschaften bilden oder das Auto, etwa im Rahmen von Car-Sharing, mit anderen teilen. Ab sofort ist eine Anmeldung unter www.autofasten.de möglich; erstmals können sich auch Gruppen statt Einzelpersonen beteiligen.
Bei der diesjährigen Startveranstaltung am Mittwoch, 6. März, in Mainz würdigte Dr. Klaus-Volker Schütz, Propst für Rheinhessen und Nassauer Land (EKHN), den „prophetischen Charakter“ der Aktion Autofasten. Viele Themen, die in den vergangenen Jahrzehnten beim Autofasten aufgegriffen wurden, hätten heute politische Priorität. Aktionen wie Autofasten seien wichtig, um in der Gesellschaft höhere Achtsamkeit für notwendige Verhaltensänderungen zu erzielen.
Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf betonte, dass die ökumenische Initiative Autofasten eine Möglichkeit sei, „Schöpfungsverantwortung im Alltag zu leben und darüber hinaus einen persönlichen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten“. Er wies darauf hin, dass Papst Franziskus in seiner Enzyklika „Laudato si“ darauf aufmerksam gemacht habe, dass jeder Einzelne etwa mit seinem Konsumverhalten Einfluss auf die Angebote der Wirtschaft nehmen kann.
Roland Horne von der Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz dankte den Kirchen für die gute Kooperation bei der Aktion seit über zwei Jahrzehnten und den weiteren Kooperationspartner für die konkreten Angebote.
Heiko M. Ebert, Referent für Marketing und Wirtschaftsführung des Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbundes (RNN), wies darauf hin, dass ab 2022 große Verbesserungen für den Öffentlichen Personennahverkehr auf dem Land geplant seien. Ebert hatte für die Anreise zur Startveranstaltung aus der Mainzer Innenstadt einen E-Bus organisiert. Der E-Bus der In-der-City-Bus GmbH fährt aktuell regelmäßig in Frankfurt.
Die Startveranstaltung fand bei der Mainzer E-Carsharing-Station Martin Luther King-Park statt. Für das anschließende Pressegespräch waren die Teilnehmer in die Räumlichkeiten des benachbarten Wohnprojektes Vis-a-vis gegangen. Die Moderation hatte Dr. Hubert Meisinger übernommen, der Referent für Umweltfragen im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ist. Von Seiten des Bistums Mainz nahmen außerdem Dr. Franz Jakob Hock, Umweltbeauftragter des Bistums Mainz, und Alois Bauer, Referent für Weltmission / Frieden und Gerechtigkeit, an der Startveranstaltung teil.
Am Autofasten sind beteiligt: die Evangelischen Kirchen im Rheinland und in Hessen-Nassau, die Bistümer Trier, Mainz und Fulda, die Erzbistümer Luxemburg und Köln sowie der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Aachen. Unterstützt wird die Aktion durch die Regierungen des Saarlandes, von Rheinland-Pfalz und Luxemburg. Verkehrsverbünde und Verkehrsunternehmen in der Aktions-Region beteiligen sich mit besonderen Angeboten. Beteiligt sind auch Fahrradverleiher, Car-Sharing-Unternehmen, der Bund Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), der NABU, das Mouvement écologique, Greenpeace Luxembourg, der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC), der Verkehrsclub Deutschland (VCD) und viele mehr.