13.02.2018
Umwelt & Digitale Welt
Im Westen nichts Neues. Der Ausbau der digitalen Infrastruktur.
Über einen Investitionsfond, der sich aus dem Verkauf von Mobilfunklizenzen speist, soll der Ausbau des Glasfasernetzes finanziert werden. Dieses soll bis 2025 flächendeckend zur Verfügung stehen. Es soll zum 01.01.2025 für alle Bürger*innen einen Rechtsanspruch auf einen schnellen Zugang zum Internet geben. Für den privatwirtschaftlichen Ausbau des Glasfasernetzes sollen weitere Anreize geschaffen werden.
Wir erinnern uns: Im Koalitionsvertrag der letzten Bundesregierung stand „Bis zum Jahr 2018 soll es in Deutschland eine flächendeckende Grundversorgung mit mindestens 50 Mbit/s (Datentransfer/Sekunde) geben.“
Die Realität sieht anders aus. Derzeit sind, vor allem in ländlichen Räumen, noch nicht einmal flächendeckend 16 Mbit/s vorhanden (
siehe Karte). Man könnte jetzt einwenden, dass das nicht so schlimm sei. Bedenkt man aber, dass die Ansiedlung von Gewerbe oder Familien bis hin zu Hotelbuchungen sowie die Teilhabe an gesellschaftlichen Diskursen heute sehr stark von der Verfügung des Internets abhängig ist, erscheint die schwache Anbindung in einem anderen Licht. Für die regionale Strukturpolitik und die Gestaltung des Raumes kann es entscheidend sein. (weitere Karten siehe
Breitbandatlas des Bundesministeriums für Verkehrt und digitale Infrastruktur)
Das
Mobilfunknetz (drahtlos) soll – vor allem im ländlichen Raum - weiter ausgebaut werden, wobei die Mobilfunkanbieter mehr Freiheit haben sollen, sich abzusprechen. Hintergrund ist, dass es für die privaten Anbieter wirtschaftlich nicht rentabel ist, Gebiete mit wenigen Anschlüssen zu bewirtschaften und, anders als bei Telefonanschlüssen, für keinen Mobilfunkanbieter die Pflicht besteht, Haushalte an das Internet anzuschließen.
Auch das ist nicht neu und befand sich in ähnlicher Formulierung bereits im Koalitionsvertrag von 2013. Dort hieß es „Wir werden darauf hinwirken,[…], dass sich Investitionen im ländlichen Raum lohnen.“ Nun hat es sich scheinbar nicht so gelohnt. Ob verbesserte Absprachen, die höhere Gewinne erwarten lassen, zum gewünschten Ergebnis führen, bleibt abzuwarten.
Ziel der neuen Regierung ist es, den Ausbau von 5G (5te Generation des Mobilfunks) zu forcieren. Mit 5G werden die Voraussetzung für einen breiten Einsatz der Zukunftstechnologien wie das „Internet der Dinge“ und „autonomes Fahren“ geschaffen. 5G ermöglicht nicht nur schnellen Datenaustausch, die Technologie verkürzt die Reaktionszeiten und erhöht die Verlässlichkeit der Verbindung sowie die Anzahl der gleichzeitig verbundenen Geräte bei geringerem Energiebedarf.
Entscheidend werden auch Algorithmen werden, die supergenaue Vorhersagen treffen können, was zukünftig passieren wird, denn benötigte Daten können so schon vor der Anforderung bereitgestellt werden. 5G stellt damit die Schlüsseltechnologie für die zukünftige Entwicklung dar.