01.10.2020
Datenschutz
Datenschutz
Im Zeitalter der digitalen Datenverarbeitung spielt der Schutz der Daten eine immer wichtigere Rolle. Die Trennung von Öffentlichkeit und Privatheit ist durch die Verarbeitung unserer Daten in Frage gestellt. Wir hinterlassen zunehmend digitale Datenspuren, die Rückschlüsse auf unser Verhalten und letzten Endes auf uns als Individuum in der Gemeinschaft zulassen. So wird von jedem Menschen ein digitales Abbild geschaffen, das den Menschen nicht in seiner Vielfältigkeit zeigt, sondern auf meist sicherheitsrelevante und ökonomisch verwertbare Faktoren reduziert.
Daher setzen wir uns vor allen Dingen damit auseinander, dass immer mehr private Firmen in den Besitz unserer Daten kommen und sich dadurch der Kontrolle, wie diese Daten genutzt werden, teilweise entziehen.
Verschärft hat sich diese Entwicklung mit der Corona-Pandemie, da das Datenaufkommen, das wir täglich nutzen,
rapide gestiegen ist. In einer Zeit, in der physische Kontakte minimiert werden, gewinnen digitale Kommunikationsangebote an Bedeutung. Die zunehmende Anzahl von Videokonferenzen und die Nutzung gemeinsamer digitaler Arbeitsplätze stellt neue Herausforderungen an den Datenschutz, die eine Bewertung datenschutzrechtlicher Aspekte immer komplizierter werden lässt.
So gibt es von Bundesland zu Bundesland unterschiedliche Einschätzungen verwendeter Software. Gesellschaftliche Debatten rund um die Corona-Warn-App offenbarten unterschiedlichste Vorstellungen, was den Schutz personenbezogener Daten angeht. Die Entwicklung hin zu digital gestützten Kommunikations- und Kollaborationswerkzeugen ist unumkehrbar und wird weiter an Bedeutung gewinnen.
Unser Blick auf diese Entwicklung ist geprägt von der Gewissheit, dass der Mensch mehr ist als die Summe seiner Daten. Technologien, die nicht in erster Linie dem Menschen, sondern vorrangig ökonomischen Interessen und Überwachungsbedürfnissen dienen, sind kritisch zu hinterfragen. Gleichzeitig müssen wir prüfen, wie die unterschiedlichen digitalen Werkzeuge, die wir als Kirche nutzen, uns in unserer Arbeit mit den Menschen unterstützen können bei gleichzeitiger höchstmöglicher Anwendung des Datenschutzes, der kein Selbstzweck ist, sondern die informationelle Selbstbestimmung der Menschen bestmöglich gewährleisten muss.