Vom Schubladenhandy zu Ressourcenschonung und Insektenschutz
Unter dem Motto „Weg mit den Schubladenhandys“ rief das ZGV zur diesjährigen Fastenzeit zum zweiten Mal in Folge zu einer Handysammelaktion für den Ressourcenschutz auf. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: insgesamt wurden über 1100 Geräte, darunter Handys, Tablets und Co. gesammelt. 54 kirchliche Einrichtungen haben mitgemacht.
Für das wertvolle Engagement im Zeichen der Umwelt und des Klimaschutzes bedankt sich das ZGV bei allen teilnehmenden Kirchengemeinden, Dekanaten und weiteren kirchlichen Einrichtungen.
Die sammelfreudigste Einrichtung war dabei mit Abstand das Dekanat an der Dill mit stolzen 446 gesammelten Geräten. Darauf folgen die Evangelische Kirchengemeinde Hahnstätten mit 158 und die Evangelische Kirchengemeinde Grünberg mit 112 gesammelten Geräten.
Alle Teilnehmenden erhielten eine Teilnahmeurkunde sowie Saatgutmischungen zur Förderung der Biodiversität auf ihren Grünflächen vor Ort. Die drei erfolgreichsten Sammelstellen wurden mit einem NABU Buchpaket über Biodiversität und Insektenschutz belohnt.
Die Sammelaktion des ZGV erfolgte in Zusammenarbeit mit dem NABU, der die kostenfreien Sammelboxen sowie den Transport zum Recyclingpartner zur Verfügung stellte.
Retouren-Problematik
Der Paketdienstleister, der die Sammelboxen bisher an den gemeinnützigen Recyclingpartner AfB geliefert hat, sah sich nicht mehr in der Lage, diese unter den bisherigen Bedingungen zu transportieren. Um einen sicheren Transport zu gewährleisten, musste etwa jedes einzelne Gerät in einer Plastiktüte verpackt in die Sammelbox gelegt werden. Eine andere Option war die Abgabe beim nächsten Wertstoffhof oder die alternative Beteiligung an der sogenannten MobileBox der Deutschen Umwelthilfe. Die teilnehmenden kirchlichen Einrichtungen haben sich dennoch nicht beirren lassen und fleißig weitergesammelt. Herzlichen Dank dafür. Es bleibt zu hoffen, dass bis zur nächsten Fastenzeit eine bessere Lösung seitens der Kooperationspartner gefunden werden kann. Dann sollte einer weiteren Sammelaktion in 2024 nichts im Wege stehen.
Zum Hintergrund:
Die Befreiung der heimischen Schubladen von den vielen Altgeräten – allein in Deutschland sind das aktuell über 200 Mio. Alt-Handys – ermöglicht, dass viele wertvolle Rohstoffe einer sinnvolleren Verwertung zugeführt werden können und gleichzeitig zu Umwelt- und Klimaschutz beigetragen werden kann. Denn jedes neu produzierte Smartphone schlägt mit einer CO2-Bilanz von etwa 70 Kilogramm zu Buche!
Die Umweltbelastungen von Smartphones und Tablets können vor allem dadurch verringert werden, indem die Geräte möglichst lange genutzt werden. Denn im gesamten Lebenszyklus verursacht die Produktion die größten Umweltauswirkungen. Die Geräte enthalten zahlreiche wertvolle Edel- und Sondermetalle, die z. T. für bestimmte Nachhaltigkeitstechniken wie Windkraftanlagen bedeutsam sind. Ein Grund mehr, Smartphones und Tablets möglichst lange zu nutzen. Wenn defekte Geräte getrennt gesammelt werden, kann wenigstens ein Teil der Metalle zurückgewonnen, weiterverwertet und wiederverwendet werden.
Die Erlöse aus der Verwertung und dem Verkauf von Altgeräten fließen in den NABU Insektenschutzfonds, zur Finanzierung von Biodiversitäts- und Naturschutzprojekten.