„Neue Leipzig-Charta“ bekennt sich zur gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung
Zum Ende der deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2020 wurde in einem virtuellen Ministertreffen die „Neue Leipzig-Charta“ für eine nachhaltige europäische Stadtentwicklung beschlossen. Darin bekennen sich die EU-Mitgliedsstaaten ausdrücklich zur Gemeinwohlorientierung, aber auch zu mehr Beteiligung in der Stadtentwicklung. Die „Leipzig Charta“ richtet sich auf Städte und ihre Quartiere, aber auch auf die Region als Handlungsraum. Herausforderungen sollen stärker in regionaler Kooperation zwischen städtischen und ländlichen Räumen gelöst werden.Die „Leipzig Charta“ wurde erstmals 2007 erarbeitet und beschlossen. Dabei erfolgte auf europäischer Ebene eine Ausrichtung integrierter Stadtentwicklung auf eine sozial- und nutzungsgemischte Stadt sowie eine Schwerpunktsetzung zur Stabilisierung benachteiligter Stadtquartiere. In Deutschland wurden darauf aufbauend im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklung städtebauliche Förderprogramme zur „Sozialen Stadt“ gestärkt und innovative partnerschaftliche Projekte, u.a. „Kirche findet Stadt“, unterstützt.
Das ZGV begrüßt, dass angesichts der Miet- und Bodenpreisentwicklung in den deutschen Großstädten, aber auch mit Blick auf die Herausforderungen des Klimawandels und der Integration mit der Leipzig Charta das Gemeinwohl stärker in den Fokus von Stadtentwicklung gerückt wird. Eine Anpassung der rechtlichen Handlungsmöglichkeiten auf kommunaler Ebene und mehr Kooperation mit den zivilgesellschaftlichen Akteuren sind jedoch erforderlich, um gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung wirksam umsetzen zu können.
Der neue Referent für Städtische Räume am ZGV, Stefan Heinig, hatte in seiner früheren Tätigkeit in einer nationalen Dialoggruppe an der Erarbeitung der „Neuen Leipzig-Charta“ mitgewirkt.
Mehr Informationen zur „Neuen Leipzig-Charta“ Kontakt: Stefan Heinig, Referat Stadt- und Landentwicklung, Tel.: 06131 2874433 oder E-mail