01.09.2020
Stadt- & Landentwicklung
Bereit zum Wandel - Aufruf für eine klima- und naturverträgliche, sozial gerechte Lebens- und Wirtschaftsweise
Gestern übergaben Vertreter von Wissenschaft und Zivilgesellschaft einen Aufruf für eine klima- und naturverträgliche Lebens- und Wirtschaftsweise an Sylvia Kotting-Uhl MdB, Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Deutschen Bundestag.
Der Aufruf wurde stellvertretend übergeben von Stefan Heiland, Professor an der TU Berlin und Danny Püschel vom Naturschutzbund Deutschland, NABU, beide Mit-Initiatoren des Aufrufs. Darin ver-pflichten sich 191 Erstunterzeichner*innen, u.a. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Ehrenmitglied des Club of Rome, Claudia Kemfert, Energieexpertin am DIW, Olaf Bandt, Bundesvorsitzender des Bundes für Umwelt- und Naturschutz und Gregor Hagedorn, Initiator Scientists for Future, ihr Alltagsleben so energie- und ressourcensparend wie möglich zu gestalten.
Damit dies in umfassender Weise möglich wird, fordern sie von der Politik die Schaffung entsprechen-der Rahmenbedingungen und erklären sich bereit, entsprechende Entscheidungen zu unterstützen. Nur so könne es gelingen, die nationalen und international vereinbarten Energie- und Klimaschutzziele zu erreichen, die noch vorhandene biologische Vielfalt zu erhalten und somit die menschlichen Lebensgrundlagen dauerhaft zu sichern. Gelinge dies nicht, hätte dies einen immer größeren Verzicht auf eine gesunde, lebensfördernde Umwelt, soziale Gerechtigkeit und Zukunftssicherheit zur Folge, so Heiland.
Wie bedrohlich dies sein kann, zeigen die verheerenden Waldbrände der letzten Jahre, aktuell in Sibirien und Kalifornien, die Corona-Pandemie oder die kürzlichen Überschwemmungen in Südasien und China.
Der Aufruf kann im Internet (
www.bereit-zum-wandel.de) durch alle Interessierten abgerufen und unterzeichnet werden.
Ziel ist es, so Danny Püschel vom NABU, möglichst viele Unterschriften zu gewinnen, um hierdurch einerseits den Politiker*innen die Dringlichkeit des Wandels zu verdeutlichen, ihnen andererseits aber auch breite gesellschaftliche Unterstützung für die notwendigen zukunftsweisenden Entscheidungen zu signalisieren. Dass diese gegeben ist, zeige sich an vielen ähnlichen Aktivitäten, wie der Fridays-for-Future-Bewegung, Initiativen der Umwelt- und anderer Verbände und auch Äußerungen von politischer Seite. Als notwendig betrachtet der Aufruf insbesondere eine ehrliche Diskussion über die erforderliche Reduzierung der Ressourcen- und Energieverbräuche und die damit verbundenen Konsequenzen. Darüber hinaus fordert er die Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen für eine sozial gerechte, klima- und naturverträgliche Lebensweise durch die Politik, die Nutzung aller Potenziale zur Verringerung des Energie- und Ressourcenverbrauchs sowie eine entsprechende Vorbildfunktion durch staatliche Stellen und öffentliche Einrichtungen.
Sylvia Kotting-Uhl begrüßte den Aufruf. Dieser unterstütze entsprechende politische Bemühungen und mache Mut, als Politikerin für Ziele und Maßnahmen einzutreten, die zwar zunächst unpopulär sein mögen, letztlich aber unverzichtbar seien, um eine vielfältige Umwelt sowie die menschlichen Lebensgrundlagen und unsere Lebensqualität zu erhalten.
Weitere Informationen:
www.bereit-zum-wandel.de
Zum Aufruf
Kontakt
Dr. Bernd Demuth, Prof. Dr. Stefan Heiland Fachgebiet Landschaftsplanung und Land-schaftsentwicklung, TU Berlin
aufruf(at)landschaft.tu-berlin.de