Jahresnetzwerktagung 2024 zum Thema „Mit starker Stimme sprechen: Wie wollen wir als Kirche und Diakonie im Gemeinwesen wirken?“
Mehr als 40 haupt- und ehrenamtlich Aktive in Kirche und Diakonie trafen sich am 27. August 2024 in Mainz, um diese Frage zu diskutieren. Grundlage für die Diskussion lieferten fünf kurze Impulse, die das Thema angesichts der aktuellen gesellschaftlichen und kirchlichen Veränderungsprozesse aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchteten. Im Ergebnis konnten fünf Punkte herausgearbeitet werden:
1. Kirche und Diakonie haben eine starke Stimme, die sie in unterschiedlichen „Tonarten“ nutzen können, um ein gutes Leben und Miteinander im Gemeinwesen zu unterstützen. Das passiert sowohl bei plakativen Aktionen als auch im gelebten Alltag. Dabei können Kirche und Diakonie für Demokratie werben, ohne eine Richtung vorzugeben. Denn ein inklusiver Sozialraum ist Gestaltungsort von Demokratie.
2. Um diese starke Stimme zu behalten, dürfen wir uns nicht verzetteln. Kirche und Diakonie müssen nicht alle Themen bedienen. Sie sollten aber den „Stimmlosen“ eine Stimme geben.
3. Um diakonisch-kirchliche Welten zu verbinden, braucht es gelebte Strukturen der Zusammenarbeit. Gemeinsam finanzierte Stellen können als Brückenbauer*innen zwischen Kirche und Diakonie sowie zwischen Haupt- und Ehrenamt agieren. Sie können helfen, Gesicht zu zeigen, zuzuhören und gehört zu werden, aber auch neue Geh-Strukturen aufzubauen. Dabei wird die Expertise von Diakonie und Kirche gegenseitig nutzbar gemacht.
4. Eine inklusive Gestaltung des Sozialraums erfordert nicht nur das Zusammenwirken von Kirche und Diakonie, sondern auch die Kooperation mit Kommune, Wohlfahrtsverbänden und vielfältigen anderen Akteuren. Dadurch werden unter anderem
- Ressourcen gebündelt und genutzt,
- mehr Präsenz und Flexibilität ermöglicht,
- verschiedene Kompetenzen und Fachlichkeiten zusammengebracht,
- zusätzliche Fördermittel akquiriert sowie
- das Von- und Miteinanderlernen gefördert.
5. Eine stabile, sozial-professionelle Infrastruktur mit hauptamtlichen Mitarbeitenden in den Sozialräumen bzw. in der Gesellschaft ermöglicht und fördert wirksame Ehrenamtsarbeit.
Die ausführliche Dokumentation der Veranstaltung können Sie hier herunter laden.