Übergabe der Erntekrone an Bundespräsident Steinmeier im hessischen Kelkheim
Am Sonntag, den 6. Oktober 2024 besuchte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier anlässlich der Übergabe der Erntekrone die Stadt Kelkheim. In einem ökumenischen Erntedank-Gottesdienst hielten EKHN-Kirchenpräsident Dr. Jung sowie Generalvikar Dr. Pax vom Bistum Limburg eine Dialogpredigt.
Anschließend nahm sich der Bundespräsident viel Zeit für einen Rundgang über einen kleinen Bauernmarkt. In entspannter Atmosphäre führte er diverse Bürgergespräche.
Am Stand der Ev. Kirche in Hessen und Nassau sowie Ev. Kirche von Kurhessen-Waldeck informierte sich Steinmeier über die landwirtschaftlichen Bildungsangebote, die gesellschaftspolitische Arbeit sowie die Ländliche Familienberatung. Steinmeier interessierte sich besonders für die Nachfrage und Inhalte der Ländlichen Familienberatung.
Nach dem Rundgang folgte die Übergabe der Erntekrone an den Bundespräsidenten. Vierzehn Ehrenamtliche des Bezirkslandfrauenvereins Frankfurt-Main-Taunus aus Eschborn hatten sie im Vorfeld gebunden. Dabei handelt es sich um echte handwerkliche Bindekunst und erfordert ein hohes Maß an Planung sowie das rechtzeitige Schneiden und Trocknen der Ähren. Die gesegnete Erntekrone wurde nach Berlin ins Schloss Bellevue transportiert. Dort wird sie bis zur nächsten Ernte stehen.
Zum Hintergrund: Das Binden von Erntekronen gehört mit zum traditionellem kirchlichem und bäuerlichem Brauchtum an Erntedank. Erntekronen schmücken Kirchen oder Dorfplätze.
Die meist vierarmige Krone bildet verschiedene Symboliken ab. Hoffnung auf eine gute Ernte und ausreichend Nahrung für Mensch und Vieh, Glaube an Gott, Sorge um die Ernte und vor drohender Hungersnot, Dank für eine gute Ernte. Die vier Kronenbögen symbolisieren außerdem das Himmelszelt, der Kranz den Kreislauf des Lebens aus Werden und Vergehen.
Jedes Jahr wird dem Bundespräsidenten im Rahmen eines feierlichen ökumenischen Erntedankgottesdienstes die Erntekrone überreicht. Die Veranstaltung findet jedes Jahr woanders in Deutschland statt. Veranstalter sind die Evangelische Kirche Deutschlands (EKD), die Katholische Landvolkbewegung Deutschland (KLB), der Deutsche LandFrauenverband (dlv) sowie der Deutsche Bauernverband (DBV). Zusätzlich wirken die jeweiligen regionalen Kirchen und ländlichen Organisationen mit. Allen Beteiligten ist es wichtig zu betonen, dass das Erntedankfest nach wie vor aktuell und sinnvoll ist.
Die schwere Arbeit der Landwirtinnen und Landwirte soll gewürdigt, die Dankbarkeit für reiche Ernteerträge trotz Unwettern und ökologischen Krisen ausgedrückt sowie auf die hohe Bedeutung einer stabilen Demokratie hingewiesen werden.