Wohnen ist ein Menschenrecht

Am 9. Dezember 2023 fand im Alten Dom St. Johannis in Mainz eine Diskussionsveranstaltung unter dem Titel „Welches Dach über welchem Kopf? - Das Menschenrecht auf Wohnen in der Praxis“ statt. Eingeladen dazu hatte das Evangelische Dekanat Mainz mit zahlreichen Kooperationspartnern, u.a. dem Diakonischen Werk Rheinhessen und dem Initiativausschuss für Migrationspolitik in Rheinland-Pfalz.

Stefan Heinig, Referent für Stadtentwicklung am ZGV, stellte aktuelle Zahlen und Fakten zur Wohnsituation in Rheinland-Pfalz vor. Er stellte dabei die steigenden Mietpreise angesichts zunehmender Nachfrage und abnehmender Bautätigkeit in den Mittelpunkt. Insbesondere verwies er auf den dramatischen Rückgang der Zahl der Sozialwohnungen in Rheinland-Pfalz, seit 2015 um rund 30 %. Dabei stünden gute und ausreichende Wohnungsbauförderprogramme zur Verfügung, die aber zu wenig genutzt würden.

An Thementischen wurde die Situation von Menschen mit körperlichen Einschränkungen und von Flüchtlingen vertieft diskutiert. Dabei wurde deutlich, dass die Wohnsituation dieser Menschen sehr stark vom jeweiligen Engagement in der Kommune, sowohl der Verwaltung und Politik als auch von Ehrenamtlichen, abhängt. Denn es gibt eine ganze Reihe von Handlungsmöglichkeiten vor Ort, um mehr bezahlbare Wohnungen zu schaffen. Dabei geht es nicht nur um Neubau, sondern auch um bessere Nutzung der vorhandenen Gebäude. Denn Rheinland-Pfalz ist mit 56 m2 Wohnfläche pro Kopf eines der Bundesländer mit dem höchsten Wohnflächenverbrauch.

Bei den Teilnehmenden bestand großes Interesse an einer weiteren vertiefenden Diskussion über die kommunalen Handlungsmöglichkeiten im Bereich menschenwürdiges Wohnen. Hierzu soll es daher im nächsten Jahr, voraussichtlich im April, eine Abendveranstaltung im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung geben. Der genaue Termin wird zu einem späteren Zeitpunkt noch bekannt gegeben.

Weiterführende Links:
Wohnungsmarkt Rheinland-Pfalz. Basisindikatoren 2023
#offengeht! Unterbringung von Geflüchteten – Daten, Fakten und Argumente in einer komplexen Diskussion