Aufstehen gegen Rechtsextremismus – Nie wieder ist jetzt!
Die demokratische Mehrheit in Deutschland scheint aufgewacht. Überall im Land demonstrieren Menschen aus den verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Milieus gegen wachsenden Rechtspopulismus und Rechtsextremismus und die damit verbundene menschenverachtende Ideologie. Auch zahlreiche christliche Gruppen und Gemeinden beteiligen sich aktiv daran. Das Bistum Limburg startete eine Kampagne unter dem Motto „Nie wieder“ und fordert Gemeinden, Verbände und christliche Einrichtungen auf, sichtbar Position zu beziehen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus. Mit der viel beachteten, einstimmig verabschiedeten Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz „Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar“ hat die katholische Kirche ein eindeutiges Zeichen gesetzt. Doch so wichtig solche Positionierungen sind, der wachsende Einfluss rechter Parteien und Bewegungen auf das politische und gesellschaftliche Klima in Deutschland ist damit noch nicht gestoppt.
Was jede und jeder und auch eine Organisation wie pax christi tun kann, haben wir Matthias Blöser gefragt. Der frühere Friedensarbeiter des ehemaligen pax christi-Diözesanverbandes Limburg berät seit über sechs Jahren vor allem evangelische Kirchengemeinden zum Umgang mit Rechtspopulismus und Rechtsextremismus auch in den eigenen Reihen.
Warum ist es Ihrer Meinung nach wichtig, vor allem auch im christlichen Kontext, sich mit rechtspopulistischen bzw. rechtsextremen Aussagen zu beschäftigen?
Solchen Stammtischparolen zu widersprechen, halte ich für einen kirchlichen und christlichen Auftrag. Das betrifft die Menschenwürde; christlich ausgedrückt das Gebot der Nächstenliebe und die Gottesebenbildlichkeit des Menschen. Wenn unsere Nächsten verächtlich gemacht werden, wenn ganze Gruppen abgewertet werden, dann ist das nicht mit dem christlichen Glauben vereinbar. Wichtig ist dabei die Frage: Wann ist eine Schwelle erreicht, bei der die Kirchen sich deutlich positionieren müssen? Hier hat die Deutsche Bischofskonferenz auf ihrer letzten Vollversammlung mit der Erklärung zu völkischem Nationalismus ein wesentliches Kriterium benannt. Der völkische Nationalismus ist für mich der Gradmesser, an dem man festmachen kann: Ist etwas eher oberflächliches Gerede, oder handelt es sich um tief verwurzelte rechtsextremistische Einstellungen? Der völkische Nationalismus ist der Kern des Rechtsextremismus. Und es ist für mich ganz entscheidend, dass die Kirchen hier auch sagen, was das Problematische daran ist. Man muss das eigene Menschen- und Gottesbild definieren und sagen, für was man einsteht. Es ist leichter für Demokratie, für Vielfalt, für Menschenwürde einzustehen. Meine Aufgabe jedoch ist es, diese Medaille umzudrehen und zu sagen: Gegen was müssen wir dann einstehen? Gegen völkischen Nationalismus, gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, gegen Sexismus, Rassismus, Antisemitismus usw. Es ist enorm wichtig, dass Kirchen und Christ:innen sich da positionieren, weil sie einen Unterschied machen. Das ist für mich auch in den vielen Protestaktionen unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt“ zu sehen. Gerade bei Aktionen in kleineren Städten waren die Kirchengemeinden ein entscheidendes Sprachrohr bei den Aktionen gegen rechtsaußen; hier macht ihre Beteiligung oder Nichtbeteiligung einen großen Unterschied.
Das Entscheidende ist aus meiner Sicht, dass durch diese breit verankerten Kundgebungen viele aus ihrer Lethargie herausgekommen sind. Gerade Menschen, die nicht ständig engagiert sind, sind jetzt in großer Zahl auf die Straße gegangen und haben erlebt, dass sie gar nicht so alleine und machtlos sind. Und ich glaube, daraus kann richtig etwas entstehen, wenn es gelingt, hieraus eine nachhaltige Bewegung zu entwickeln.
Welche Relevanz hat hierfür die erwähnte Erklärung der katholischen Deutschen Bischofskonferenz?
Ich bin sehr dankbar für die Klarheit der Erklärung. Die Bischöfe sind damit auch ins Risiko gegangen. Aber es ist wichtig, diese Klarheit und Einstimmigkeit zu zeigen. Eine Frage ist: Was gehen alle Bischöfe – auch die sehr konservativen Bischöfe – mit? Bedeutsam in dem Kontext ist, um welche Begriffe ringt man? Wir haben über Rechtspopulismus und Rechtsextremismus gesprochen, aber es geht auch viel um den Begriff des Konservativen. Was ist konservativ, und wer bestimmt das? Und da würde ich sagen, dass die Kirchen auf jeden Fall relevant sind.
Wie schätzen Sie die Bedeutung dieser rechten Positionen in den Kirchen selber ein?
Dafür ist ein Blick in die Kirchengeschichte sinnvoll. Die evangelische Kirche beispielsweise war vor dem Ersten Weltkrieg eine tragende Säule des Kaiserreichs. Und auch zwischen den Weltkriegen waren die „Deutschen Christen“ die dominante Fraktion in der Evangelischen Kirche in Deutschland. Wenn man dies berücksichtigt, versteht man woher dieses Gedankengut zum Beispiel bei den „Christen in der AfD“ kommt, die ich in gewisser Weise in der Tradition der „Deutschen Christen“ sehe. Hier wird eine offensive völkische Umdeutung des Christseins und des Evangeliums versucht.
Wir müssen genau hinschauen, wo wir herkommen und warum diese rassistischen, völkischen Bilder massiv in unseren Köpfen verankert sind. Und das ist besonders schwierig im christlichen Umfeld. Christen sehen sich in der Regel als die Guten, deren Kirche – insbesondere die katholische Kirche – grundsätzlich eine internationale sei und von daher gar keine nationalistische Kirche sein könne. Und: Kirche wende sich immer an alle Menschen guten Willens. Aber das ist nur ein Teil der Wahrheit. Der Anspruch, gut sein zu wollen, ist wichtig. Man braucht diesen Antrieb durch eine positive Zielrichtung. Aber diese rechtspopulistischen Bilder sind schon sehr lange da und stark in den Köpfen verankert. Und der Antisemitismus ist nun mal eine Erfindung der Kirche in der Abgrenzung zum Judentum. Man kann das nur reflektieren und verlernen, wenn man sich dessen bewusst wird. Und für mich entsteht daraus eine große Verantwortung für die Kirchen.
Wenn man genauer hinschaut, dann gibt es bestimmte Brückennarrative, also Erzählungen, die Brücken bilden in den Rechtsextremismus und Rechtspopulismus. Das sind Themen wie Lebensschutz – also Schwangerschaftsabbruch bzw. Lebensschutz von der Befruchtung bis zum natürlichen Tod. Das kann man inklusiv definieren, oder man kann es menschenverachtend definieren. Beim Thema „traditionelles Familienbild“ ist die Anschlussfähigkeit sehr groß. Auch mit Blick auf Queerfeindlichkeit und Ablehnung von allem, was nicht der heteronormativen Ordnung entspricht. Da geht es um den Kampf ums Konservative. Diese rechte Strategie, das Konservative für sich einzunehmen, gibt es schon sehr lange. Im Kern geht es um einen völkisch-nationalistischen, ethnisch reinen Staat. Es würde den Kirchen gut anstehen zu sagen: Das ist nicht konservativ, da erhält man nichts, sondern da geht es um die völkische Umdeutung des Christseins.
Also konservativ in Ihrem Sinne ist im Grunde eine Einstellung, die sagt: Wir möchten alte, grundlegende christliche Werte und Traditionen erhalten. Dazu gehört Nächstenliebe, Bewahrung der Schöpfung, Frieden, Nachfolge Jesu. Und diese werden dann völkisch, nationalistisch umgedeutet und vereinnahmt. Ist das der Kampf ums Konservative?
Genau. Wenn man die Bibel liest, dann ist die Bibel an sich ein Zeugnis dieser Konflikte. Man kann konservativ oder progressiv sein und Jesus nachfolgen. Es ist ein Kampf um Werte, bei dem die Frage der Selbst- und Fremdzuschreibung ganz wichtig ist. So wie ich die Bischofskonferenz wahrnehme, würden die Bischöfe auf jeden Fall um konservativ als positiven Bezug kämpfen. Und das sehe ich auch als ihre Aufgabe. Ich würde auch um den Begriff konservativ aktiv kämpfen wollen.
Was sind für Sie typische Aussagen und Standpunkte, die man in christlichen Zusammenhängen hört, die nicht mehr konservativ, sondern rechtspopulistisch, rechtsextrem einzuordnen sind?
Es gibt viele davon. Oft sind sie strategisch klug gewählt und funktionieren, weil sie irgendwo an der Lebensrealität oder gefühlten Lebensrealität der Menschen andocken. Ein Klassiker ist: „Als Frau kann man sich nicht mehr auf die Straße trauen.“ Diesen Satz kann man sehr unterschiedlich hören. Entweder: Frauen sind in dieser Gesellschaft potenziell immer von sexualisierter Gewalt bedroht. Oder man hört: „nicht mehr“. Und wenn man dieses „Nicht mehr“ hört, merkt man: Es geht darum, dass allein geflüchtete Männer Gefährder für Frauen sein sollen. Sexualisierte Gewalt ist ein Riesenproblem in dieser Gesellschaft. Doch die größte Gefahr für Frauen sind statistisch gesehen ihr Partner, Expartner bzw. das familiäre Umfeld. Das Perfide an vielen dieser Aussagen ist, dass sie nicht „nur“ rassistisch sind, sondern tatsächlich auch eine Verzerrung oder eine völlige Uminterpretation der Realität anbieten.
Ein anderes klassisches Beispiel ist: „Die Flüchtlinge nehmen uns die Wohnungen weg.“ Natürlich haben wir Wohnungsmangel, und durch Zuzug werden Verteilungskonflikte, die es schon vorher gab, verschärft. Doch diese Aussage verzerrt massiv die Realität und verschleiert die wirklichen Ursachen des Wohnungsmangels wie Fachkräftemangel, hohe Energiepreise, massiv gestiegene Baukosten, lange Genehmigungswege, die deutlich angestiegene Quadratmeterzahl an Wohnraum pro Person und vor allem eine verfehlte Wohnungspolitik in den letzten Jahrzehnten, die zum weitgehenden Erliegen des öffentlich geförderten Wohnungsbaus geführt hat. Mit solchen Aussagen geht es nicht um Lösungen für ein Problem, sondern darum, die Schwächsten zu Sündenböcken zu machen. Man müsste stattdessen neuen Wohnraum schaffen und umverteilen, auf dem Land eine bessere Infrastruktur schaffen, damit nicht alle in die Großstädte ziehen usw. Oft docken diese Aussagen an einem Gefühl der Ungerechtigkeit an. Und es ist dann auch Aufgabe der Kirche, der Christenmenschen, zu überlegen, wie man diese tatsächlichen Ungerechtigkeiten bearbeitet.
Die absoluten Klassiker im christlichen Kontext sind homophobe Aussagen, die man immer durch zwei, drei Bibelstellen „belegen“ kann. Da braucht man keine rechtspopulistischen Agitationen von außen, das kommt von innen. Aus heutiger Sicht würde ich sagen: „Es ist menschenverachtend.“ Aber lange Zeit wurde einfach nur gesagt: „Das soll uns doch vor dem Teufel retten!“ Da werden Argumente von den Füßen auf den Kopf gestellt: „Wir beten doch nur für die verirrten Seelen, die diese unnatürlichen Neigungen haben“ usw.
Um was geht es bei diesen Auseinandersetzungen um die korrekte Interpretation von Bibelstellen?
Die Bibel ist ein vielfältiges und in Teilen widersprüchliches Buch. Will man bestimmte Aussagen verstehen, muss man sich den Kontext anschauen und was eine bestimmte Aussage zur Zeit ihrer Entstehung bedeutet hat. Ich finde es gut und wichtig, wenn sich die Kirchen auf diese Widersprüchlichkeiten einlassen und versuchen, sie einzuordnen und Orientierungen zu geben, wo Menschen diese suchen.
Es gibt beispielsweise einen durchaus relevanten Teil von jungen Menschen, die sagen: „Ich will eine ganz traditionelle Familie haben. Und warum bin ich weniger wert, wenn ich Hausfrau bin?“ Lange konnte ich mit solchen Aussagen wenig anfangen, da ich dachte, es ist doch toll, wenn man die Freiheit hat, Familie und Beruf zu vereinbaren. Doch seit ich Vater bin, weiß ich, dass es nicht so einfach ist, weil beides nicht wirklich gut miteinander vereinbar ist. Ich finde, man muss aufpassen, Menschen nicht abzuwerten, nur weil sie nicht genauso leben und denken, wie man selber, sonst überlässt man sie den rechten Demagog:innen. Doch gleichzeitig muss man von ihnen einfordern, dass sie sich nicht menschenverachtend verhalten. Das gelingt nur, wenn wir uns alle auf Augenhöhe begegnen. Diese Augenhöhe herzustellen, ist eine große Herausforderung. Und dies gelingt leichter, wenn es auch Gemeinsamkeiten gibt, an die man anknüpfen kann. Solche Orte waren früher und sind es in Teilen auch heute noch Kirchengemeinden, wo Menschen zusammentreffen, die etwas gemeinsam haben, die aber aus unterschiedlichen Milieus und „Blasen“ kommen. Wir sollten die Chancen nutzen, auch Menschen aus ganz anderen Blasen dort zu begegnen, auch um produktiv zu streiten. Denn es gibt wenige andere Orte, wo man das so einfach organisieren kann wie im kirchlichen Kontext.
Was sollte man tun, wenn man rechtspopulistische Aussagen hört?
Auf der individuellen Handlungsebene halte ich mich an Trude Simonsohn, die die Shoa überlebt hat und Ehrenbürgerin von Frankfurt war. Sie hat gesagt: „Sagt zu jedem Unrecht sofort Nein.“ Das ist ein schlichter Satz, den zu beherzigen nicht so einfach ist, wie es klingt. Einerseits ist es einfach, denn man kann schlicht sagen: „Das sehe ich anders.“ Man muss kein Referat halten. Aber im christlichen Kontext höre ich oft: „Ich habe das nicht studiert. Ich habe die Fakten nicht im Detail. Ich habe nicht die richtige Bibelstelle, um zu antworten.“ Aber sich trauen, überhaupt etwas zu sagen, ist entscheidend. Andererseits ist es schwer, wenn man die einzige kritische Stimme ist. Wenn man Teil von einer Bewegung sein kann, ist es leichter. Ein Beispiel wäre eine Gemeinderatssitzung, in der jemand etwas Problematisches sagt. Dann ist entscheidend, ob irgendwer etwas entgegnet. Schafft man es vielleicht, einen ersten kleinen Stein ins Rollen zu bringen und das Eis zu brechen, wenn man etwas sagt? Und man kann versuchen, andere Leute einzubinden, dann steht man nicht alleine da.
Es ist noch mal entscheidender, wenn eine hoch problematische Aussage fällt und keiner etwas sagt. Dann scheint es nämlich so, als würden alle anderen schweigend zustimmen. Dann gehe ich vielleicht davon aus, dass die gesellschaftliche Stimmung wirklich so menschenverachtend ist. Ansonsten würde ich versuchen, den Druck rauszunehmen und nach der eigenen Tagesform entscheiden. Man kann nicht immer alles sagen, und man kann allein auch nicht die Welt retten. Wenn ich was beitragen kann, dann ist es sehr, sehr wertvoll. Und das kann einfach nur ein schlichtes „Nein“ sein.
Was können Organisationen wie zum Beispiel pax christi Rhein Main tun, um gegen diese Verbreitung rechter Aussagen oder Stammtischparolen im christlichen Milieu vorzugehen?
Grundsätzlich würde ich sagen: „Solange es geht, die eigene Arbeit aufrechterhalten.“ Also Projekte wie die Zeitzeug:innenarbeit oder auch dieses „Nie wieder“, was pax christi sich auf die Fahnen geschrieben hat, fortführen. Das finde ich enorm wertvoll, denn das ist klassische Bildungsarbeit gegen rechtsaußen und für Menschenwürde. Die Aktivitäten in der Flüchtlings- und Migrationspolitik oder auch die Aktion Wanderfriedenskerze können Brücken sein. Ich fand es sehr wertvoll, dass pax christi offen, sachbezogen und auch kontrovers den Krieg gegen die Ukraine diskutiert. Da wurden Räume gegeben und ein Vertrauensvorschuss, dass man überhaupt erst mal reden konnte.
Und dann sollte man in die Kirche hineinwirken. Da gibt es Gemeinsamkeiten und diese Gemeinsamkeiten muss man nutzen. Vielleicht kann man einen Impuls anbieten, in einem bestimmten Kontext in der Gemeinde. Oder man legt die pax christi-Zeitschrift aus. Ich fände es gut, die Schlagkraft zu nutzen, die von der Bischofskonferenz kommt und natürlich über Bischof Bätzing und Bischof Kohlgraf. Es ist naheliegend, dort Synergien herzustellen. Ich sehe im Moment kein anderes Feld, wo es mehr Einigkeit gibt, sowohl innerkirchlich als auch gesamtgesellschaftlich, als beim Kampf gegen rechtsaußen. Ich würde sagen, es war selten günstiger für pax christi, in das Themenfeld noch stärker hineinzugehen, mit der eigenen Expertise, theologisch und politisch. Und: dann in breiten Bündnissen voranzugehen, denn nur so wird es gehen.
Das klingt wie eine Art Stufenprogramm: Man muss sich mit den eigenen Überzeugungen und Prägungen befassen. Dann sollte man das in einer Gruppe wie pax christi diskutieren, um mit sich und den anderen um die Standpunkte zu ringen und zu klaren Standpunkten zu kommen. Und diese Standpunkte sollte man vertreten durch Kundgebungen, durch Veranstaltungen, die man selbst organisiert, aber auch in Bündnissen, die diese klaren Standpunkte teilen.
Das wäre ideal. Menschen sind an unterschiedlichen Punkten, und das alles passiert ein Stück weit auch gleichzeitig. Gerade die eigene Reflexion finde ich sehr wichtig. Ich kann Menschen nur erreichen, wenn ich mit einer offenen Grundhaltung reingehe, aber geerdet bin in dem, was schon verhandelt wurde in der eigenen Gruppe.
Der Einstiegspunkt, um viele Diskussionen überhaupt führen zu können, ist, eine Gemeinsamkeit zu finden?
Das halte ich für einen total wichtigen Punkt und einen sehr schönen Abschluss: ernsthaft zu suchen, was man gemeinsam hat. Dann kommt man vielleicht auch von diesen abstrakten Parolen weg. Wenn ich an meinem Gegenüber ernsthaft interessiert bin, kann ich eine Aussage hart kritisieren und es trotzdem schaffen, die Person nicht in Bausch und Bogen zu verdammen.
Das Interview führte Anna Meinhardt
Textbearbeitung: Anna Meinhardt, Thomas Meinhardt
Der Text erschien zuerst in der pax christi Zeitschrift Rhein-Main 1-2024 (https://pax-christi.de/) und wird hier mit freundlicher Genehmigung veröffentlicht.