Zu Gast bei der Bäckerei Künkel in Langgöns
Darmstadt, Langgöns, 18. Juni 2019. Am Donnerstag, den 13. Juni 2019, besuchte Kirchenpräsident Dr. Volker Jung gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Ev. Dekanats Gießen den Familienbetrieb Künkel. Volker Jung und Martin Künkel, der Geschäftsführer der Bäckerei, haben sich bei der Tour der Hoffnung kennengelernt. Sie radelten gemeinsam für den Kampf gegen den Krebs bei Kindern. Die Bäckerei Künkel stellt monatlich Brote, Brötchen und Kuchen aus rund 100 Tonnen Mehl her und beliefert damit ihre über dreißig Fachgeschäfte und Kaffeehäuser in Mittelhessen, von Marburg bis Karben und von Herborn bis Echzell. Derzeit arbeiten etwa 320 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 28 Nationen in Backstube, Verwaltung, Logistik und Verkauf. Für Jung, dessen Eltern eine Metzgerei und eine Gaststätte betrieben, sind Betriebsbesuche vor Ort besonders wichtig: „Zwei Mal im Jahr besuche ich ein Unternehmen oder einen Handwerksbetrieb. Dadurch bekomme ich einen guten Eindruck von den Herausforderungen, vor denen Unternehmen und Handwerksbetriebe heute stehen.“ Beim Gang durch Backstube und Kommissionshalle fällt auf, dass trotz des Einsatzes vieler Maschinen noch sehr viel mit der Hand gearbeitet wird. Für Martin Künkel ist und bleibt sein Bäckerhandwerk ein Handwerk: „Auch wenn wir heute in relativ großen Mengen backen, so bleiben unsere Prozesse handwerklich geprägt. Darauf legen wir großen Wert. Das bedeutet unter anderem: Wir pflegen unseren Haussauerteig. Wir stellen Quell- und Kochstücke selbst her. Wir rösten die Körner für unser Brot und schenken dem Teig Ruhe zum Gehen und Reifen.“ Wie das Handwerk insgesamt, steht auch das Familienunternehmen Künkel vor der Herausforderung, Auszubildende und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen. Geschäftsführer Martin Künkel macht beispielsweise die Erfahrung, dass es vielen jungen Menschen heute schwer falle, acht Stunden auf den Beinen zu stehen. Deshalb arbeiteten Auszubildende in seinem Betrieb zum Eingewöhnen in der ersten Zeit nur vier Stunden am Tag. „Wir möchten junge Leute für das Bäcker-Handwerk begeistern. Deshalb führen wir unsere Auszubildenden behutsam in die Arbeitswelt ein und setzen alles daran, ihnen unsere Leidenschaft für unseren Beruf zu vermitteln. So entwickeln wir gemeinsame Perspektiven - für unsere jungen Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter und für unser Unternehmen“, erläutert Martin Künkel.Da die Arbeitszeiten im Bäckerhandwerk für junge Menschen wenig attraktiv sind, werde derzeit über Konzepte nachgedacht, wie Nachtschichten reduziert und Tagschichten ausgebaut werden könnten.
Am wichtigsten sei aber, nicht darauf zu warten, dass sich die Jugendlichen melden. Im Gegenteil: „Heute müssen wir uns bei den Jugendlichen bewerben und sie für das Bäckerhandwerk begeistern“, so Martin Künkel weiter. Die Zukunft für das Familienunternehmen Künkel hat bereits begonnen. In 2018 ist mit Elena und Tobias Künkel die fünfte Generation in den Betrieb eingestiegen.