Wahrhaftigkeit schafft Vertrauen
EKHN-Kirchenpräsident Volker Jung trifft Reinhard Schneider, den Geschäftsführer von Werner & Mertz in Mainz
Das Familienunternehmen Werner & Mertz produziert vorwiegend Wasch- und Reinigungsmittel und ist bekannt für seine Marke „Frosch“. Für die nachhaltige Firmenausrichtung erhielt der Inhaber Reinhard Schneider im Jahr 2019 den Deutschen Umweltpreis.
Überzeugt davon, dass ein Unternehmen heute in der Verantwortung steht, etwas zum Erhalt der Erde und der Lebensbedingungen auf ihr beizutragen, begann Reinhard Schneider, der Vorsitzende der Geschäftsführung von Werner & Mertz, im Jahr 2000 damit, das Unternehmen nachhaltiger auszurichten. Angetan von dem Gedanken der Kreislaufwirtschaft überlegte er, wie man dieses Prinzip in der Produktion und im Unternehmen insgesamt einführen kann.
In der Herstellung von Reinigungsmittel wurden verschiedene Parameter festgelegt: Sie sollten biologisch abbaubar und möglichst aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. Der Anteil der für die Reinigungsmittel benötigten Tenside aus Raps, Flachs, Sonnenblumen oder Oliven (2. und 3. Pressung) aus Europa wird kontinuierlich erhöht, um Tenside aus Palmkernöl mehr und mehr zu ersetzen. Auf Erdölderivate wird verzichtet.
Für die Verpackungen setzt das Unternehmen auf Recycling von Plastik. Dieses stammt überwiegend aus dem Sammelsystem „Gelber Sack“, wird sortiert, aufbereitet und zu neuen Flaschen verarbeitet. Dadurch gelangen die Plastikabfälle nicht in die Umwelt und werden nicht mehr, was häufig vorkommt, mit hohem Energieaufwand verbrannt.
Möglich wurde diese Art der Wiederverwertung von Plastik durch Firmenkooperationen in der von Werner & Mertz im Jahr 2012 gegründeten „Rezyklat-Initiatve“. Diese hat zum Ziel überzeugende Lösungen für ökologische Kreisläufe in der Sparte Konsumgüterverpackungen zu finden. Bis heute gelang es der Initiative, Kreisläufe für die vier gängigsten Kunststoffarten zu entwickeln und umzusetzen.
Heute genießt die Firma Werner & Mertz bezogen auf Umweltschutz großes Vertrauen bei Kundinnen und Kunden. „Wir haben diese hohen Vertrauenswerte, weil wir wahrhaftig und widerspruchsfrei sind. Das, was wir versprechen, ist jederzeit bis in die Tiefe belegbar“, so Reinhard Schneider. Außerdem ist er fest davon überzeugt, dass man „richtige Dinge tun muss, bevor jemand danach fragt oder es einfordert“.
Darüber setzt das Unternehmen auf erneuerbare Energiequellen, u.a. durch innovative Dachwindräder und setzt Anreize bei Mitarbeitenden, ihr Mobilitätsverhalten zu verändern.
Kirchenpräsident Volker Jung zeigte dieser Besuch, dass „ökologische Transformation nicht einfach Verzicht bedeutet, sondern ökonomisch und sozial gestaltbar ist, wenn Wille und Kreativität vorhanden sind. Auf diesem Weg ist dieses Unternehmen mit seinen etwa 1.000 Beschäftigten. Und das ist nach meinem Eindruck wegweisend“.