Dorftreff „Neue Mitte“ in Wallernhausen
BEISPIEL
von: Stefan Dietz, Diakonisches Werk Wetterau„Inklusion bedeutet in diesem Zusammenhang, dass sich Klienten, Kunden und hauptamtliche Mitarbeiter in einem ‚natürlichen‘ Rahmen treffen.“ Stefan Dietz Der Dorftreff „Neue Mitte“ ist ein Inklusionsprojekt des Psychosozialen Zentrums (PSZ) in Nidda. Dieses PSZ ist eines von fünf Psychosozialen Zentren im Wetteraukreis in der Trägerschaft des regionalen Diakonischen Werks Wetterau (DWW). Neben dem Dorftreff bietet das PSZ Eingliederungshilfen, wie das ambulante „Betreute Wohnen“ und eine Tagesstätte für Menschen mit psychischen Erkrankungen an. Gegenwärtig nutzen ca. 75 Menschen mit seelischen Behinderungen Beratungs- und Unterstützungsangebote des PSZ Nidda. Die Idee, einen Dorftreff in Wallernhausen zu errichten, geht zurück auf die Dorferneuerung, die von 2000 bis 2009 stattfand. Stark unterstützt wurde diese Idee vom damaligen Leiter des DWW, Gerhard Wolf, und vom ehemaligen Leiter des PSZ, Wolfgang Clotz, der zugleich als Wallernhauser Bürger engagiert am Dorferneuerungsprozess mitgearbeitet hat. Die Bürger wünschten sich einen Lebensmittelladen und Treffpunkt und das PSZ hatte das Bestreben, niedrigschwellige Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit seelischen Behinderungen zu schaffen. So erschien Wallernhausen, ca. zwei Kilometer von der Kernstadt Nidda gelegen, als der geeignete Standort. Den Dorftreff gibt es mittlerweile seit vier Jahren. Er umfasst neben dem Verkauf von frischen Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs, einen Bistrobereich, der Kaffeespezialitäten und Frühstücke anbietet und ist Treffpunkt für Jung und Alt. Zurzeit arbeiten drei hauptamtliche und drei ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und regelmäßig acht Klientinnen und Klienten mit. Zusätzlich wurde eine Kooperation mit der Diakonie-Werkstatt in Friedberg geschlossen, so dass auch Beschäftigte der Werkstatt für behinderte Menschen einen Teil des Berufsbildungsbereiches oder des Arbeitsbereichs im Dorftreff absolvieren können. Beschäftigung wird hier flexibel gehandhabt, dies betrifft sowohl die Beschäftigungszeiten der Klienten als auch die Anforderungen, die an das jeweilige Leistungsvermögen angepasst werden. Inklusion bedeutet in diesem Zusammenhang, dass sich Klienten, Kunden und hauptamtliche Mitarbeiter in einem „natürlichen“ Rahmen treffen, ohne dass die gemeindepsychiatrische Einrichtung des Diakonischen Werks im Vordergrund steht. Die Klienten haben den Anspruch zu arbeiten, die Kunden wollen sich in erster Linie mit Lebensmitteln versorgen oder auf einen Kaffee treffen oder ein Schwätzchen halten. So werden Beziehungen geknüpft, die sich auch auf das Gemeinwesen sehr positiv auswirken. In unmittelbarer Nähe befinden sich das evangelische Gemeindehaus und der Kindergarten. Alle drei Einrichtungen erhalten als Kooperationspartner ab Januar 2015 eine Anschubfinanzierung der EKHN zur Gestaltung eines Familienzentrums.