Thema: Gesellschaftliche Risse (52/2020)
… es geht um den sozialen Frieden
Abstandhalten ist in diesen Zeiten ohne Zweifel alternativlos! Die Kehrseite der Bekämpfung der Pandemie: Stilllegung von Teilen der gesellschaftlichen Reproduktion und in der Folge z. B. Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit, Unternehmenspleiten. Die Corona-Krise und ihre Bekämpfung haben weitreichende soziale und wirtschaftliche Folgen. Doch sind die für jeden gleich? Schafft die Bewältigung der Virus-Krise, neben notwendigem Abstandsgebot auch „Abstandsfallen“ – toxische Spaltpilze, die zur Verschärfung der Ungleichheit und sozialen Ungerechtigkeit im Land führen? Alleinerziehende, Frauen, Wohnungslose oder Erwerbstätige mit niedrigem Einkommen treffen die Folgen der Krise besonders hart.
Die sogenannten „Sozial-Propheten“ im Alten Testament der Bibel waren im besten Sinne „Wahr-Sager“, da sie geradeheraus soziale Missstände artikulierten und daran erinnerten, dass wer den Glauben an den Gott des Lebens ernst meint, sich nicht aus gesellschaftlichen Fehlentwicklungen heraushalten kann.
Auch jetzt, angesichts einer epochalen Krise, brauchen wir eine offene Diskussion, aber auch Entscheidungen darüber, wie der soziale Zusammenhalt in der Gesellschaft gestärkt und befördert werden kann – auch das ist alternativlos!
Ihr Christian Schwindt