Zukunft im Blick: Kirchenpräsident zu Gast bei der Loh-Group
Der offene Austausch und die Diskussion der aktuellen Herausforderungen für Industrieunternehmen, aber auch Einblicke in ganz konkrete Erfolge und Erfahrungen in der Friedhelm Loh Group standen im Mittelpunkt des Besuchs der hessen-nassauischen Delegation unter Kirchenpräsident Volker Jung bei der Loh-Group. Die familiengeführte Unternehmensgruppe mit einem Jahresumsatz von über 2,5 Milliarden Euro operiert mit mehr als 11.000 Mitarbeitenden weltweit an einem Dutzend Produktionsstätten. Als bekannteste Kernmarke zählt das Elektro- und IT-Unternehmen „Rittal“. „Digitalisierung ist in der Industrie gerade in den heutigen Zeiten alternativlos“, sagte Inhaber Friedhelm Loh mit Blick auf Fachkräftemangel und die Notwendigkeit, wirtschaftlich an Standorten in Europa zu produzieren, um die Abhängigkeit von volatilen Lieferketten rund um den Globus zu reduzieren: „Wir haben beim Aufbau und Hochlauf unserer smarten Industrie 4.0-Produktion bei Rittal in Haiger viel gelernt. Unsere Mitarbeiter haben harte Pionierarbeit geleistet. Die Erfahrungen teilen wir jetzt mit unseren Kunden und Partnern.“
Beispiel für die Übernhame von Verantwortung in der Region
„Sehr beeindruckend und ein gutes Beispiel für die Übernahme von Verantwortung für die Region und ihre Menschen“, nannte Kirchenpräsident Volker Jung die digital integrierte Fertigung im Herzen von Mittelhessen: „Wir suchen als Kirche immer den Dialog mit den Institutionen, die den Lebensraum der Menschen gestalten. Dazu gehört der größte Arbeitgeber der Region, die Friedhelm Loh Group. Mit den Investitionen in den Standort Hessen eröffnen sich Chancen und Perspektiven für Familien, Nachwuchsfachkräfte, aber auch zugezogene Berufstätige – und die Region als Wirtschaftsstandort insgesamt.“ Eben diese Perspektiven im Familienunternehmen böten Sicherheit und Stabilität, ein Wert an sich gerade in schwierigen Zeiten. „Die Menschen in der Friedhelm Loh Group sind nicht nur Mitarbeiter. Sie sind auch Mütter, Väter, Töchter und Söhne. Viele pflegen Familienangehörige und engagieren sich sozial in ihren Gemeinden. Unternehmer müssen sich gerade jetzt bewusst sein, dass sich ihre Verantwortung auf ganze Familien und ihre Lebenswelt auswirkt“, sagte Loh.
Gutes Miteinander aller innerhalb des Betriebs zentral
Das Miteinander innerhalb der Gruppe, in den Teams ebenso wie zwischen Unternehmensführung und Betriebsräten betonte auch Markus Betz, der bis vor kurzem über zwölf Jahre hinweg Betriebsratsvorsitzender von Rittal Herborn und zuletzt auch Vorsitzender des Konzern-Betriebsrats war: „Für uns zählt, dass alle Maßnahmen für die Ausrichtung des Unternehmens auf die Zukunft immer den Mitarbeiter im Blick haben.“ Das müsse man sich erarbeiten und leisten können, ergänzte Friedhelm Loh: „Als inhabergeführtes Unternehmen schnell Entscheidungen für die Zukunft von Unternehmen und Mitarbeitern zu treffen, basiert auf Wachstum und wirtschaftlichem Erfolg.“ Das treibe ihn jeden Tag an: „Natürlich werden die Herausforderungen komplexer in einer sich de-globalisierenden Welt. Das sind neue Aufgaben, denen wir uns stellen. Aber wir sind vor allem dankbar für die Perspektiven, die wir als Gruppe haben und die wir auch schaffen können.“
Regelmäßige Besuche des Kirchenpräsidenten in der Region
Regelmäßig besucht Kirchenpräsident Volker Jung Unternehmen im Kirchengebiet um sich aus erster Hand über die aktuelle Situation der Wirtschaft in der Region zu informieren. Zur hessen-nassauischen Besuchsdelegation gehörten unter anderem Roland Jaeckle, Dekan des Dekanats an der Dill, Uwe Seibert, Fachstellelleninhaber für Gesellschaftliche Verantwortung im Dekanat an der Dill und Heike Miehe, Referentin Arbeit und Soziales im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN, die auch den Besuch vorbereitet hatte.
von: Pfarrer Volker Rahn, Pressesprecher der EKHN