Einblicke bei Continental
Unter dem Motto „Wir machen Türen auf“ organisiert das Evangelische Dekanat Vorderer Odenwald in Kooperation mit dem Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN in Mainz regelmäßig Betriebsbesuche. Dieses Mal ging es beim Zulieferer Continental Automotiv Technologies in Babenhausen um die Zukunft der Mobilität.
Für rund 25 Personen, die sich zu einem Betriebsbesuch unter dem Motto „Wir machen Türen auf – Zukunft Mobilität“ angemeldet hatten, gab es besondere Einblicke bei Continental Automotiv Technologies in Babenhausen. Der Besuch war organisiert vom Evangelischen Dekanat Vorderer Odenwald in Kooperation mit dem Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN in Mainz.
Continental ist ein Branchenriese mit 561 Standorten weltweit. Der Standort in Babenhausen ist Headquarter in Deutschland und im Landkreis Darmstadt-Dieburg der bisher größte Arbeitgeber. Ein starker Arbeitskampf 2019 bis 2021 von Betriebsrat, Gewerkschaft und dem Aktionsbündnis Babenhausen, an dem auch Dekanat und Kirchengemeinden sich beteiligt haben, hat erwirkt, dass der geplante Abbau des Produktionsstandorts sozialverträglich gestaltet wird. Der Transformationsprozess soll bis 2028 abgeschlossen sein.
Interne Jobbörse und Zukunftspaket
Bei dem Betriebsbesuch gab es die Gelegenheit mit Yilmaz Efe, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender, über die erreichten Ziele des Arbeitskampfes informiert zu werden. Die Entwicklung des Transformationsprozesses erläuterte Wolfgang Scheer, Werk Personalleiter. Hier geht es darum, den Mitarbeitenden möglichst Optionen für den Veränderungsprozess zur Verfügung zu stellen. „Von Arbeit in Arbeit“ lautet das Konzept. Dazu gehört eine interne Jobbörse. Inzwischen sind rund 200 kooperierende Unternehmen interessiert, Mitarbeitenden eine Weiterbeschäftigung anzubieten. Continental hat außerdem Ausbildungsmodule entwickelt, die Mitarbeitende weiterqualifizieren sollen. In einem weiteren Zukunftspaket wird überlegt, welche Firmen zu einer Weiterbetreibung am Produktionsstandort geeignet sind. Diese Vorgehensweise wird kontinuierlich mit dem Betriebsrat abgesprochen und evaluiert.
Ein Gang durch die Produktion mit Walter Heller vom Besucher Management zeigte die Komplexität der Produktion und die Entwicklung vom analogen Tacho zum digitalen Zeitalter der Automobilen Technologie.
Die abschließende Diskussion zeigte die Bandbreite der Themen im Veränderungsprozess: Fachkräftemangel zum einen, schlechte Bildung zum anderen erschweren die Möglichkeiten in der Produktion. Aber auch das Thema Nachhaltigkeit wurde diskutiert: Welche Firmen können einen nachhaltigen Produktionsprozess am Standort bieten? Inwiefern sind digitalisierte Anzeigensysteme in Autos nachhaltig? Was bedeutet dies für den Ressourcenverbrauch und welchen Anteil hat jeder mobilisierte Bürger und Bürgerin? Wohin geht die Zukunft der Mobilität?
von Annette Claar-Kreh, Ev. Dekanat Vorderer Odenwald