Ökumenischer Aufruf zu den Betriebsratswahlen 2022
Mitbestimmung ist der Garant für gelebte Solidarität im Betrieb
Mit einem ökumenischen Aufruf zu den vom 1. März bis 31. Mai 2022 stattfindenden Betriebsratswahlen in Deutschland appellieren die evangelische und katholische Kirche an die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, sich aktiv daran zu beteiligen. „Betriebliche Mitbestimmung und die Sozialpartnerschaft sind Garanten für eine gelebte ökonomische und soziale Verantwortung in der Sozialen Marktwirtschaft. Es ist unsere christliche Überzeugung, dass der Mensch stets Subjekt und nicht Objekt seiner Arbeit ist, dass gute Arbeit zur Würde des Menschen als Person gehört“, schreiben die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Annette Kurschus, und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing.
Unternehmerische Freiheit und betriebliche Mitbestimmung seien keine Gegensätze. „Sie bedingen einander und ergänzen sich im Sinne eines ethisch verantwortlichen Wirtschaftens. Das Engagement in der Arbeitnehmervertretung ist gelebte Solidarität und Dienst an der Gemeinschaft im Unternehmen. Als christliche Kirchen unterstützen wir, dass sich die gewählten Arbeitnehmervertretungen in den Betrieben für eine am Menschen orientierte, solidarische und gerechte Arbeitswelt engagieren.“
Präses Kurschus und Bischof Bätzing gehen in ihrem Aufruf auch auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie ein. Gleichzeitig mahnen sie die am Menschen zu orientierenden technischen Möglichkeiten in einer digitalisierten Gesellschaft an. Sie fügen hinzu: „Zusätzlich ist die Wirtschaft gefordert, die Weichen sozialverträglich auf Nachhaltigkeit und auf den Schutz von Klima und Umwelt zu stellen, damit wir jetzt und in Zukunft unserer Verantwortung für die Schöpfung und für nachfolgende Generationen gerecht werden.“
Die beiden Kirchen werben dafür, die vielfältigen Herausforderungen der nächsten Jahre anzunehmen. Deshalb sei es wichtig, sich an den Betriebsratswahlen zu beteiligen. „Damit setzen Sie ein Zeichen für eine menschenwürdige, solidarische und gerechte Wirtschaft und Arbeitswelt“, so Präses Kurschus und Bischof Bätzing.
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