Besser geht immer – aber wie? Die Arbeit von morgen gestalten
Die Corona-Pandemie hat Veränderungen in der Arbeitswelt schneller vorangetrieben, wie wir sie uns vorgestellt hatten. Besonders das Thema Home Office/mobiles Arbeiten hat eine große Bedeutung innerhalb des letzten Jahres erfahren. Wo stehen wir jetzt, ein Jahr nach dem ersten Lockdown? Und wohin geht die Reise?Nils Backhaus von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin aus der Arbeitsgruppe „Arbeitszeit und Organisation“ hat in seinem Vortrag aufgezeigt wie wichtig aktuell das Arbeiten von zuhause ist. Kreise und Städte mit größerem Anteil an Arbeit von zuhause haben deutlich weniger COVID-19-Infektionen. Jedoch arbeiten aktuell nur etwa 39 Prozent von zuhause. Er geht davon aus, dass noch viel ungenutztes Potenzial ausgeschöpft werden kann. Viele Beschäftigte beschreiben momentan psychische Belastungen bei der Arbeit von zuhause und Schwierigkeiten, Privatleben und Berufliches zu trennen. Diese Belastungen müssen zukünftig stärker berücksichtigt werden, indem sich Betriebs-und Personalräte für stärkere Regelungen der Arbeit von zuhause einsetzen und vorhandene Vereinbarungen flächendeckend in den Betrieben gestalten. Insbesondere der Entgrenzung und Verlagerung von Arbeit in die Randzeiten muss entgegengewirkt, sowie ausreichende Ruhephasen müssen gewährt werden. Mitarbeitende und Führungskräfte benötigen deswegen Weiterbildungen, Schulungen und Informationsangebote, damit ein gesundes und produktives Arbeiten weiterhin gelingen kann. Studien zufolge, aber auch die Mehrheit der anwesenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer bevorzugt für die Zukunft ein hybrides Modell, in dem an zwei bis drei Tagen von zuhause gearbeitet wird.
Für wichtige Anregungen aus der Praxis sorgte Katharina Rack aus dem Regierungspräsidium Kassel, die die Erfahrungen und Vereinbarungen der Behörde mit dem Arbeiten von zuhause schilderte.
Die Reihe der Fachgespräche „Besser geht immer – aber wie? Die Arbeit von morgen gestalten“ ist ein Kooperationsprojekt des DGB Rheinland-Pfalz / Saarland, der GMAV der EKHN zusammen mit dem Zentrum Bildung und dem Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN.