12.12.2018
Betriebsbesuche
Besuch im Krematorium Waldfrieden in Darmstadt
Der letzte Betriebsbesuch im Jahr 2018 führte ins Krematorium in Darmstadt. Zwanzig Menschen – vielen musste aufgrund einer begrenzten Teilnehmer*innenzahl abgesagt werden – folgten mit großem Interesse der kompetenten Führung des Krematoriumstechnikerassistenten Herrn Seibert. Es war dessen lockere Art, die den Teilnehmer*innen trotz des Besuchs eines doch sehr traurigen Ortes immer wieder ein Lachen oder Lächeln entlockte. Es konnten die einzelnen Stationen des Krematoriums besichtigt werden: die Kühlräume, der Ofen, hier konnten die Teilnehmer*innen sehen, wie ein Sarg in den Ofen geschoben wird, das Auffangen der Asche, das Herausfiltern der Metallteile aus der Asche, das Zermahlen der Asche bis zum Befüllen der Urne, der Ort, an dem diese dann von den Bestattungsinstituten abgeholt werden kann, und der Abschiedsraum. Die Anlage ist sehr modern mit Filtersystemen und Nutzung der erzeugten Wärme zum Beheizen der umliegenden Gebäude. Es ist dabei ein sehr kleiner Betrieb mit nur vier Mitarbeitern.
Am Ende der Führung entspann sich eine Diskussion über das Bestattungswesen, den Anstieg von Urnenbeisetzungen aus finanziellen Gründen und den Umgang mit dem Tod allgemein. Im Ohr geblieben sind die Worte von Herrn Seibert: „Wir sind immer offen für Besuche, wir nehmen uns Zeit dafür – es ist wichtig, gut mit dem Tod umzugehen und da sind wir alle verschieden.“ Und so ist es auch möglich, ganz individuell auf Wünsche von Angehörigen einzugehen, der besonderen Verantwortung, die die Mitarbeiter dabei tragen, sind sie sich sehr bewusst. Es war ein eindrücklicher und tiefgehender Besuch.
Darmstadt, 23.11.2018, Winfried Kändler