Von Wechselkoffern, garantierter Zustellung und Rollbändern
Wir machen Türen auf – das ist das Motto der jährlichen Betriebsbesuche, die vom Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung in Zusammenarbeit mit den Evangelischen Dekanaten und Betrieben aus der Region angeboten werden. Das Thema im Jahr 2014 lautet „Mobilität von Waren und Menschen“. So stand ein Besuch bei General Logistics Systems in Schaafheim an, wo Betriebsleiter Herr Lehmann und Distributions-Manager Wolfgang Dorn die rund 20 Interessierten erwarteten. In der gut zweistündigen Führung beantworteten beide viele, auch kritische Fragen. Im Depot Schaafheim werden täglich bis zu 100.000 Pakete versandt. Die GLS hat insgesamt 18 Standorte in Europa. Das Depot in Schaafheim ist mit 30.000 qm am größten. An insgesamt 174 Toren können LKWs ent- und wieder beladen werden.Auch ruht hier das zweite Rechenzentrum der Zentrale in Neuenstein. Denn ohne Technik geht gar nichts: Welche Pakete gehen wohin? Nach der Erfassung mit dem Scanner, leiten die Mitarbeitenden, meist Schüler, Hausfrauen oder ungelernte Kräfte, in Sekundenschnelle die Pakete zu den nach Zahlen geordneten Toren, wo die Wechselkoffer (LKW-Anhänger) schon auf die Befüllung warten. Täglich von fünf Uhr morgens bis nachts um eins bewegen sich die Rollbänder und verteilen über vier Rollautobahnen die Waren: Medikamente, Milch, Berufskleidung, Papierlieferungen, Reifen, Drucker – alles , was unter 50 kg wiegt, wird transportiert. Die Speditionen wiederum sind Sub-Unternehmen, die im Auftrag der GLS die Waren zum Kunden bringen – mit garantierter Zustellung. Und so wird beim Betriebsbesuch der Kreislauf einer Maschinerie deutlich: Kunde König erwartet zu jeder Zeit pünktlich die meist im Internet bestellte Ware. Der Druck auf die Mitarbeitenden, die täglich ihre Sprinter oder Wechselkoffer beladen müssen, um pünktlich das Werksgelände zu verlassen, macht sich bemerkbar. Ein klassischer Bereich der Dienstleistungsbranche, an deren Ende der Mitarbeitende das kleinste Rad im Getriebe ist. Dank Wallraff, so Wolfgang Dorn, wird nun auch in der Logistik-Branche stärker auf die Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden geachtet- auch in ihrem Unternehmen und Einfluss genommen auf die Subunternehmer. Annette Claar-Kreh
Fachstelle Gesellschaftliche Verantwortung im Ev. Dekanat Vorderer Odenwald